Spion in öffentlicher Mission: Bilder vom MI6-Chef auf Facebook für alle zugänglich

Spion in öffentlicher Mission: Bilder vom MI6-Chef auf Facebook für alle zugänglich

Vorbild Austin Powers? Fotos des designierten neue MI6-Chefs waren auf Facebook zu sehen. Einige davon lassen auf seinen genauen Wohnsitz schließen, andere zeigen ihm beim Badeurlaub. Eingestellt hat die Fotos seine Frau. Der Außenminister versteht die ganze Aufregung nicht.

John Sawers ist derzeit britischer Botschafter bei den Vereinten Nationen und soll im November Chef des Auslandsnachrichtendienstes MI6 werden, das auch den Terrorismus im In- und Ausland bekämpfen soll. Da könnte es für Sawers und die britische Nation zu einem Sicherheitsrisiko werden, dass seine Frau Shelley Fotos über Sawers in Badehose veröffentlicht hat. Details über ihre Londoner Wohnung und ihre drei gemeinsamen Kinder veröffentlichte sie ebenso wie Fotos mit befreundeten Schauspielern. Computerwoche übertitelt die Geschichte passend mit “Digital Naives”.

Austin Powers
Vorbild Austin Powers? Der GeheimAgent seiner Majestät wird auf der Straße gegrüßt und feiert öffentliche Partys in seinem Appartement in der Carnaby Street. Bild: New Line

MI6-Chef war früher nur als “C” bekannt

Shelley Sawers scherte sich dabei offenbar wenig um die Sicherheitseinstellungen von Facebook, sondern machte das Profil allen Facebook-Mitgliedern (inzwischen über 300 Millionen) uneingeschränkt zugänglich, meldet die britische Sonntagszeitung “Mail on Sunday”. Erst nachdem die “Mail”-Journalisten das Außenministerium kontaktierten, verschwand die Seite von Facebook.

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Während britische Medien von einem Fauxpas und einem Sicherheitsleck sprechen, sieht Außenminister David Miliband den Vorfall gelassen: “Wir wissen jetzt, dass er eine Speedo-Badehose trägt. Das ist kein Staatsgeheimnis.” Er hält nach wie vor große Stücke auf Sawers und sieht keinen Grund, an dessen Berufung zum neuen MI6-Chef etwas zu ändern. So ändern sich die Zeiten: Bis in die 1990er Jahre hinein war vom MI6-Chef nicht einmal der Name bekannt. Er hieß zwar nicht “M”, wie aus James-Bond-Filmen bekannt, dafür aber ganz stilecht “C”. Und über “C”s Privatleben war ebenso wenig bekannt wie über sein Aussehen und sein Wohnsitz.

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