Die Nachricht hört sich zunächst einmal nicht außergewöhnlich spektakulär an: Die Band Voltaire hat ein neues Musikvideo veröffentlicht. Aber: Das Video zu „So still“ ist revolutionär, denn erstmals wurde hier ein Musikvideo mit Twitterbackground geschaffen. Das Ergebnis ist eine gelungene, aber vor allem völlig neue Art der Verbindung von herkömmlichem Video und den Möglichkeiten des Web 2.0, die von Regisseur Markus Wustmann mit schönen Bildern in Szene gesetzt wurde.

Neues Konzept: “Twelling”

Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Experiment basiert auf dem alten Kinderspiel „telling“, bei dem jeder reihum einen Satz auf ein Blatt Papier schreibt, sodass am Ende eine witzig-absurde Geschichte dabei herauskommt.

Da wir uns aber im Web-2.0–Zeitalter befinden und der Gebrauch von Papier ja eher dem letzten Jahrhundert angehört, haben die Jungs von Voltaire einen Aufruf via Twitter gestartet. Jeder, der über einen Twitter-Account verfügt, konnte zwei Tage lang mitmachen, einen Satz auf dem Twitter-Account von Voltaire posten und so Teil einer fortlaufenden Geschichte werden. Für das Ganze hat sich die Band den schönen Namen „Twelling“ (Twitter + Telling = Twelling) ausgedacht.

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Tweets in das Video integriert

Die Band selbst hat den ersten Satz, Regisseur Markus Wustmann den zweiten Satz vorgegeben. Der Rest lag bei den Twitteranhängern von Voltaire. Und die sind dem Aufruf gefolgt und haben fleißig gepostet. Herausgekommen ist eine originelle Geschichte, die in das Musikvideo zu dem neuen Song „So still“ integriert wurde. Die einzelnen Tweets wurden in ihrer Reihenfolge nicht verändert und erscheinen im Video in Form von Texttafeln. Unter jedem Satz wird der jeweilige Benutzername eingeblendet, sodass sich jeder, der mitgemacht hat, in dem Video wieder finden kann.

Auch wenn die Band selbst den Verlauf ihres Experiments als „ein bisschen wackelig“ bezeichnet, kann Voltaire mit dem Ergebnis höchst zufrieden sein. Sie haben bewiesen, dass es doch immer noch neue Wege gibt, die vielen Möglichkeiten des Web 2.0 mit den klassischen Medien zu verbinden.


 
 
 
 

2 Kommentare zu “Webpoesie: Rockband Voltaire baut Tweets in Musikvideo ein”

  1. Nicole Kessler - 13. Mai 2009 um 16:26

    Coole Idee! Schade das das nur über Twitter lief, es hat ha nicht jeder einen account da

  2. YuccaTree Post + » Bühne frei… für Voltaire - 10. November 2009 um 12:07

    [...] hat vor einiger Zeit über ein Musik-Video von der Band Voltaire berichtet. Damals ging es darum, dass Voltaire ein Musikvideo mithilfe von Twitter produziert [...]

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