Monatsarchiv für Mai 2009

 
 

Man sollte es nicht meinen, aber es gibt sie noch: Kryptographen der Universität des Saarlands haben herausgefunden, dass Nadeldrucker ein großes Sicherheitsrisiko darstellen, denn das Geräusch eines solchen Druckers verrät, welches Wort gerade gedruckt wird. So war es den Forschern mit Hilfe eines Mikrofons und spezieller Software möglich, 70 Prozent eines gedruckten Textes zu entschlüsseln.

Gegenwind für Zensursula: Mittlerweile 100.000 Unterzeichner der E-Petition gegen Netzsperren haben eine Anhörung im Bundestag erzwungen. Die Eine vorab vom Ausschuss für Wirtschaft und Technologie einberufene Anhörung brachte am Mittwoch ein wenig Sachlichkeit in die , förderte aber auch unerwartete Aspekte zu Tage: Möglicherweise sei, so Verfassungsrechtler Prof. Dr. Matthias Bäcker, der Bund in der Sache überhaupt nicht zuständig und die ganze Angelegenheit Ländersache. Scheitert der umstrittene Gesetzesentwurf also schon an handwerklichen Hürden?

Is.bad: Sie werden langsam zum Ärgernis, weil sie mindestens genauso anfällig sind wie Twitter. Die Rede ist von den beliebten Linkverkürzern wie Bit.ly, TinyURL und Is.gd. Schon vor Kurzem bemängelten viele Magazine, dass niemand eigentlich weiß, wohin so ein Link führt und manch ein verkürzter Link nach einiger Zeit gelöscht wird. Nun stellt sich immer mehr heraus, dass die Linkverkürzer auch langsam und anfällig sind.

Chic aber unpraktisch – und dazu noch teuer: Nachdem Nokia am Montagabend seinen Ovi-Store vorgestellt hatte, ließen die Beschwerden nicht lange auf sich warten. Dabei ist der Store eigentlich ganz praktisch – und kann sogar ältere Handys wieder aufmotzen. Aber warum bloß schafft es nur Apple, Auswahl und Bedienung so einfach zu machen?

Jason Goldberg hat zu einer einfachen Diskussion aufgerufen: “Lasst uns eine Liste von 100 Start-ups erstellen, die auf der Stelle erfunden werden müssten.” Der Socialmedian, Chief Product Officer von Xing, rief zu dieser Diskussion auf FriendFeed auf. In kurzer Zeit beteiligten sich etliche Webaktivisten mit gleich mehreren hoch interessanten Ideen – viele davon von Goldberg selbst.

Auf dem Zweiten sieht man gar nichts: Das ZDF löscht in den kommenden Monaten 80 Prozent seines Contents im Internet. Dieser drastische Schritt geht aus einem internen Dokument des Senders hervor und ist eine Reaktion auf den akutellen Rundfunkänderungsstaatsvertrag, der am 1. Juni in Kraft tritt. Das ZDF löscht vor allem Text-Dokumente aus dem Archiv von ZDF.de und Heute.de, aber auch Kochrezepte.

Die niederländische Künstlerin Tinkebell hat Tausende von Hass-Mails bekommen. Der Grund: Sie drehte ihrem todkranken Kater Pinkeltje den Hals um und machte eine Handtasche aus ihm. Hintergrund dieser Aktion aus dem Jahr 2004 war für Tinkebell die Frage, warum die Gesellschaft mit der Verarbeitung eines Haustieres nicht umgehen kann, zugleich aber die Herstellung von Produkten aus Millionen von Nutztieren gedankenlos akzeptiert. Aus der daraufhin einsetzenden Flut von Hass-Mails ist nun das Buch “Dearest Tinekbell” entstanden, in dem neben den Mails die Namen und Kontaktdaten der Verfasser präsentiert werden.

Erst gestern Abend saß ich mit einer sehr guten Freundin bei einem Drink, und wir unterhielten uns über Pietät im Journalismus. Beide waren wir uns einig, dass Journalisten niemanden nach “Bild”-Manier verurteilen dürfen, ohne dessen Beweggründe zu kennen. Selbst der Multimillionär, der seinen Maserati gegen die Wand setzt, hat womöglich einen guten Grund dafür. Ob das für krude Unternehmens-Entscheidungen auch gilt, überlegte ich mir, und mir fiel das Thema “Suchmaschine von Microsoft” ein.

Im Jahr 2003 hat Heiko Hubertz sich aufgemacht, die Computerspielewelt zu revolutionieren: Sechs Jahre und drei Finanzierungsrunden später ist sein Unternehmen Bigpoint nach eigenen Angaben weltweit führender Anbieter im Segment der browserbasierten Online-Spiele. Über 65 Millionen registrierte Gamer nutzen heute das Browsergame-Angebot und täglich werden es 200.000 mehr. Uns erzählt der Internetunternehmer von vergeblichen Einwahlversuchen und was ihn an Shazam so begeistert.

Dass man Twitter nicht nur für Gezwitscher über Alltägliches und Neuigkeiten nutzen kann, ist ja hinlänglich bekannt. So lassen sich über den Microblogging-Dienst auch Sachen kaufen oder verkaufen. Ohne eine entsprechende Plattform ist das allerdings schwierig, da die Suche wegen der Fülle der Ergebnisse so gut wie unmöglich ist. Über eine dieser Plattformen – Tweetmarkt – haben wir bereits ein neues Mashup für Kleinanzeigen via Twitter an den Start gegangen.