26. Mai 2009 - Jürgen Vielmeier
Zorn alleine reicht nicht: Steven Tyler, Leadsänger der Band Aerosmith, wollte gegen Blogger vor Gericht ziehen, die im Web seine Identität angenommen haben. Das Problem: Da niemand weiß, wer diese Blogger sind, tauchten sie erwartungsgemäß nicht zur Verhandlung auf. Der Richter stellte den Prozess ein. NBC Los Angeles titelte sportlich: Steven Tyler: 0, Internet: 1.
Die unbekannten Webaktivisten machten vermeintliche Fakten aus Tylers Intimleben öffentlich und verbreiteten falsche Nachrichten. MG Siegler von Techcrunch fand außerdem eine ganze Community um die Person “Fake Steven Tyler”, die ein wenig an Fake Steve Jobs und die Chuck-Norris-Facts erinnert.
Von Wikipedia über Facebook bis YouTube
Von Fake Steven Tyler gibt es unter anderem eine Facebook-Gruppe, einen Wikipedia-Eintrag, mehrere Blog-Einträge und ein absurdes Video auf YouTube. Der Wikipedia-Eintrag gibt ihm die Bezeichnung “Erzfeind von Chuck Norris”.
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Anders als Rapper Kanye West, der sich kürzlich so laut beschwerte, bis Twitter seinen Fake-Account löschte, hat Tyler wenig Mittel, um gegen diese anonyme Szene vorzugehen. Außer: Gute Miene zum bösen Spiel zu machen. In Einzelfällen haben die Stars mit ihren Beschwerden Erfolg. Google löschte zum Beispiel bereitwillig die Detailansicht des Hauses auf Street View. Tyler hat leider keine Adresse, um gegen die dezentral arbeitenden Fake-Aktivisten vorzugehen.