Abwrackfiasko: Die Bundesregierung zahlt die so genannte Umweltprämie beim Kauf eines Neuwagens seit gestern nur noch bei einer Online-Registrierung. Und gleich am ersten Tag der neuen Maßnahme ist das Online-Formular beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) praktisch den ganzen Tag lang nicht erreichbar. Viele Autohäuser, die ihren Kunden angeboten haben, die Formulare für sie online auszufüllen, mussten gestern also erst einmal wieder papierne Formulare zur Hand nehmen. Und wer den Schaden hat, der erhält den Spott neuerdings von Twitter. Update: Pannen auch am zweiten Tag.
Archiv für den Monat: März 2009
Die Deutschen geben der Musikindustrie die Chance, mal wieder etwas zu verdienen. Laut Bitkom haben sie 2008 rund sechs Millionen Songs auf ihr Handy geladen und für diese Downloads rund neun Millionen Euro ausgegeben.
Der Online-Radiodienst Last.fm verschiebt das geplante Bezahlmodell in Ländern außerhalb Deutschlands, den USA und UK. Das kündigt Mitgründer Richard Jones im offiziellen Firmenblog an. Grund waren offenbar die zahlreichen Zuschriften und Meinungen, die bei der Online-Jukebox seit der Meldung eingegangen sind. Aufgeschoben ist aber auch hier nicht aufgehoben: Das Modell, das monatliche Gebühren in Höhe von drei Euro vorsieht, soll nach wie vor kommen. Aber anders als vergangene Woche erfahren wir diesmal immerhin ein wenig über die Gründe für den geplanten Schritt.
Je kürzer, desto teurer. Der Linkverkürzer Bit.ly hat von einer Gruppe Wagniskapitalisten zwei Millionen US-Dollar eingesammelt. Das ist bemerkenswert, lebt der Dienst doch nahezu ausschließlich von Microblog-Diensten wie Twitter und Identi.ca. Die Konkurrenz ist mit TinyURL, Cli.gs, Is.gd, Twurl.nl, Su.pr oder Arm.in gut aufgestellt. Scheint so, als hätte fast jeder seinen eigenen Linkverkürzer. Wir benutzen zum Beispiel am liebsten Tr.im. Techcrunch schätzt den Wert von Bit.ly jetzt auf acht Millionen US-Dollar. Und immerhin: Der Dienst hat zumindest in Ansätzen das, was Twitter lange Zeit nicht hatte: eine Geschäftsidee.
Vor wenigen Tagen haben wir darüber der Wirtschaftswoche glauben dürfen, bleibt Nutzern in Deutschland diese Option verschlossen, zumindest teilweise. T-Mobile-Sprecher Alexander von Schmettow kündigte gegenüber der Zeitung an, dass sein Arbeitgeber Skype blocken werde. Dass er das außerhalb der T-Mobile-Hotspots aber überhaupt kann, ist unwahrscheinlich.
Hach, ich hatte schon die Schlagzeile “Microsoft unterliegt Open-Source-Projekt” in die Titelleiste eingetippt, aber das hätte die Linux-Gemeinde wohl falsch verstanden. Dabei stimmt die Schlagzeile so weit, und sie ist eine kleine Sensation: Microsoft stellt seine teils kostenpflichtige Online- und Software-Enzyklopädie “Encarta” ein. Die Encarta-Website soll am 31. Oktober abgeschaltet werden. Nicht explizit, aber doch sehr wahrscheinlich, weil man gegen Wikipedia keine Chance mehr hat.
Wir wollten es diesmal von Euch, den Betroffenen wissen: Haltet Ihr Werbung auf Twitter für störend, hat Twitter seine Jahre der Unschuld damit gar verloren, oder ist es in Maßen doch erträglich? Bei unserem jüngsten Wochenendgezwitscher sind die Meinungen gespalten. Einen echten Fürsprecher der Tweetwerbung, wie der Branchendienst Turi2 sie vergangene Woche eingeführt hat, suchen wir aber vergeblich.
Ich bin keiner von denen, die oft sagen “Das hätt’s früher nicht gegeben!”, aber heute Morgen schoss mir der Gedanke mehrfach durch den Kopf. In meiner Straße war Müllabfuhrtag und beim Leeren der Tonnen muss irgendwie diese CD herausgefallen und auf der Straße gelandet sein. Die CD als Wegwerfartikel. Dabei ist es gerade einmal 20 Jahre her, dass CD-Player in deutschen Wohnzimmern Einzug gehalten haben, man die CDs noch vorsichtig mit den Fingerspitzen angefasst und nach jedem Hören gleich wieder in die staubsichere Hülle gesteckt hat. Heute, drei Technikgenerationen und haufenweise AOL-CDs später, sind wir wohl endgültig in der Wegwerfgesellschaft angekommen.
Irgendwie ist das doch paradox: Da nimmt sich ein Weltkonzern heraus, ganze Städte Haus für Haus abzufotografieren. Hunderttausende Menschen werden dabei – nur leidlich unkenntlich gemacht – bald online zu bewundern sein. Ob sie wollen oder nicht. Aber wenn sie selbst fotografiert werden sollen, reagieren die Mitarbeiter von Googles Stadtfotografiedienst “Street View” oft regelrecht öffentlichkeitsscheu. Das berichtet Twitterer t_al, der den Parkplatz von Googles Street-View-Flotte in Berlin fotografiert hat.
Forscher des kanadischen Munk Center for International Studies wollen ein weltweites Spionagenetzwerk entdeckt haben. Nach einem Bericht des in Toronto ansässigen Instituts seien mindestens 1.295 Rechner in 103 Staaten infiltriert worden, und jede Woche kämen rund ein Dutzend dazu. Das als “GhostNet” bezeichnete Netzwerk würde von fast ausschließlich in China stationierten Rechnern kontrolliert und ginge gezielt gegen Rechner von Botschaften und Regierungen in Asien vor.