Monatsarchiv für November 2008

 
 

Twitter bekommt Auftrieb durch einen prominenten Zwitscherer: Basketballstar Shaquille O’Neal hat sich einen Account angelegt und greift zur virtuellen Feder. Das tut der Center der Phoenix Suns so gewitzt und beherzt, dass ihn zur Stunde bereits knapp 10.000 Leser followen. Shaq besticht in seinen Einträgen durch Emotion, Ironie und Geist und nutzt den Hip-Hop-Slang, um die 140 Zeichen voll auszureizen. Zum Beispiel: “I called my main man figs son bcuz da xcellence of a gift lies n its approiateness ratha than its value” – was uns trotz Englisch-Leistungskurses vor zehn Jahren einige Schwierigkeiten beim Übersetzen bereitet. Niederlagen bereiten dafür Shaq schon mal schlaflose Nächte: “Cant sleep, the lakers embarrassed us, im pissed”. Das wirft die Frage auf, ob nicht viel mehr Prominente twittern sollten. Shaq hat zumindest schon einmal bei seinen Teamkameraden angefragt: “Sittin next to steve nash, tryna get him to join twitter”. Stars aus dem Nähkästchen plaudernd zum Anfassen. Gerne mehr davon!

alleyinsider.com, twitter.com (The real Shaq)

Wer versteht schon die Briten! Das iPhone jedenfalls nicht. Google spendiert den iPhone-Nutzern zusätzliche Suchmöglichkeiten mit einem kostenlosen App, das unter anderem mit Spracherkennung arbeitet. Im Video klappt das auch tadellos. Inzwischen mehren sich jedoch Beschwerden auf der Insel, nach denen die Software offensichtlich Probleme mit dem britischen Englisch hat. Wie die Zeitung “Daily Telegraph” berichtet, interpretiert die Software das gesprochene Wort “iPhone” je nach Akzent in erstaunlicher Weise: Einem Schotten bot das Gerät “Sex”, einem Nutzer aus Surrey (südlich von London) “Einstein” oder “MySpace” und einem Waliser “Gorilla” und “Küchenspüle” als gesuchten Begriff an. Google reagierte bereits und teilte mit, die Software sei derzeit “nur in US-Englisch erhältlich”. Ein Londoner hat jedoch eine Lösung für das Problem gefunden, indem er einen amerikanischen Akzent nachahmt. „Das System klappt ziemlich gut,” so Edward Parsons, “aber ich muss dafür wie einer dieser furchtbaren, bäuerlichen texanischen Touristen sprechen.”

Google Mobile App (im iTunes Store), Yahoo! Tech, YouTube (Video)

Vermutet haben wir das ja schon lange, gewusst eigentlich auch, und nun haben wir es endlich Schwarz auf Weiß: Der Support der Notebook-Hersteller taugt nichts. Weniger als die Hälfte der Gespräche an der Telefonhotline wird von den Prüfern als angenehm empfunden, berichten die Urheber der Studie, das Deutsche Institut für Service-Qualität und n-tv. Bei E-Mail-Anfragen dauert es im Schnitt geschlagene 50 Stunden, bis die Unternehmen antworten. Knapp die Hälfte des Internet-Supports der Anbieter besteht aus unverständlichen Texten. Die besten Noten im Test bekamen Samsung, LG und Lidl-Lieferant Targa. Am Ende der 18 getesteten Teams rangieren Dell, Packard Bell, Apple (!) und als Schlusslicht Gericom.

zdnet.de, disq.de

Was haben Katy Perry, Will.I.Am, die Mythbusters und Akon gemeinsam? Sie treten alle am Samstag beim ersten YouTube Livestream auf. Wie genau die Show ablaufen wird, ist nicht klar. Selbst die geladenen Gäste rätseln. Allerdings soll es eine Mischung aus Konzert, Varietévorstellung und Party sein, bei der auch „bekannte YouTube-Gesichter” erwartet werden. Wenn das Livestreaming aus San Francisco startet, ist es bei uns bereits der 23.11. morgens um 2 Uhr. Wem das zu früh ist, der kann in der anschließenden Live-Show aus Tokio vorbeischauen, die um 7 Uhr MEZ beginnt. Mal schauen, ob YouTube mit seinem Live-Experiment erfolgreicher durchstartet als Yahoo! Live, das am 3. Dezember 2008 den Sendebetrieb einstellen will.

GoogleWatchBlog, YouTube Live, Werbespot, YouTube Live Tokio, Yahoo Live

Fotos und Grafiken des legendären Magazins “LIFE” sind künftig über die Google-Bildersuche erreichbar. Wie das Unternehmen in seinem Blog bekannt gab, ist ein erster Teil des umfangreichen Archivs im Netz verfügbar. Der gesamte Bestand soll rund zehn Millionen Bilder umfassen, die teilweise älter sind als das 1883 gegründete Bildreportermagazin selbst. So befinden sich im Archiv auch viele Aufnahmen von Prominenten, der ersten Mondmission der NASA sowie die berühmten Serien aus dem Zweiten Weltkrieg. Wer direkt auf den LIFE-Bestand zurückgreifen möchte, sollte in der Google-Bildersuche einfach den Zusatz “source:life” eingeben.

LIFE-Fotoarchiv bei Google, GoogleBlog, Ginkgo Studios Blog

Blogs, Wikis, Podcasts und RSS, das ist das, was man gemeinhin mit Web 2.0 verbindet – und woran man auch erkennt, dass das Web 2.0 mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Mit aktuellen Trends wie dem Mobile Web, der semantischen Suche und der einfachen Kommunikation auf allen Medien steht die nächste Generation schon in den Startlöchern. Was wird dann von Web 2.0 noch im Gedächtnis bleiben, weil es die Entwicklung des Webs wirklich vorangetrieben und sich für die breite Masse als nützlich erwiesen hat? Freshzweinull zeigt die wichtigsten aber auch die meist überschätzten Entwicklungen in einer zweiteiligen Serie. Teil 1: Die 12 nützlichsten Erfindungen des Web 2.0.

Es ist einfach. Es funktioniert. Spaß macht es auch. Und mit exakt null überflüssigen Pixeln gehört es zu dem schlanksten, was das Internet hervorgebracht hat. 100 Punkte für die Macher von Generatus! Damit habt ihr euch eine Ehre verdient, die hier noch niemandem zuteil wurde: Wir gestatten es euch, eure Website mit eigenen Worten vorzustellen – bitte sehr:

In DragonFable spielen Sie entweder einen Magier, einen Krieger oder einen Waldläufer, dessen Figur Sie am Anfang individuell gestalten können. Schon das Tutorial mit Ihrem neuen Charakter ist lustig gestaltet, genauso wie der spätere Spielverlauf. Wie in jedem Rollenspiel erfüllen Sie Quests und steigen im Level auf, erhalten bessere Ausrüstung, neue Fertigkeiten und NPC-Gefährten. Unterwegs begegnen Sie einer riesigen Vielfalt an Monstern in unterschiedlichen Gebieten. Diese bekämpfen Sie in Runden, was die Kämpfe zwar taktischer macht, dafür aber auch in die Länge zieht.

Glückwunsch, Xing! Die deutsche Plattform für Geschäftskontakte ist fünf Jahre nach ihrer Gründung in Deutschland wie im Ausland angekommen. Auch die einst umstrittene Namensänderung von OpenBC zu Xing zahlt sich nun aus: Der US-Komiker Lou Santini hat Xing einen Sketch mit viralem Charakter gewidmet: Als Reporter interviewt er genervte Straßenbauarbeiter, die “Xing”-Straßenschilder mit “Cross”-Schildern ersetzen müssen. Grund: Das Wort “Xing” wird in den USA auch für “Crossing” verwendet und steht deswegen als Warnschild vor vielen Fußgängerüberwegen. Xing, so Santini in seinem Scherz-Bericht, setze seine Markenrechte nun global durch und erlaube die Verwendung nicht mehr für Straßenschilder. Zum Anschauen einfach ins Video klicken.

Link: xing.com bombastische regelung in der US

sichelputzer.de, youtube.com

Mit Videos im Internet ausreichend Geld verdienen – das ist selbst für die Großen der Branche nach wie vor eine Herausforderung. Screen Digest schätzt, dass YouTube in diesem Jahr etwa 100 Millionen US-Dollar mit seinen rund 83 Millionen Besuchern im Monat umsetzen wird. Zum Vergleich: Google hat bei der Übernahme des beliebtesten Internet-Videoportals 1,65 Milliarden US-Dollar in Aktien gezahlt.

Jetzt rückt YouTube auch noch immer mehr die Konkurrenz auf die Pelle, zumindest hinsichtlich der Einnahmen. Denn Hulu kassiert dieses Jahr laut Screen Digest 70 Millionen US-Dollar und zieht im nächsten Jahr sogar mit YouTube gleich. Dann sollen beide Portale rund 180 Millionen US-Dollar einnehmen. Und das, obwohl Hulu mit sechs Millionen Besuchern monatlich nur einen Bruchteil der YouTube-Beliebtheit erreicht.