Den Spieß umgedreht: Gawker.com-Blogger Hamilton Nolan hat die Kontaktdaten zweier Privatdetektive veröffentlicht, die seine Freunde, Nachbarn und Eltern wochenlang mit nervigen Fragen über ihn belästigten. Nolan nannte die Namen der Detektive im Blog Gawker.com mitsamt Foto, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und der Aufforderung an seine Leser, die beiden möglichst zahlreich zu kontaktieren. Ein Anruf bei einem der Detektive – nebenbei der Autor des Buches “The Complete Idiot’s Guide to Private Investigating” – blieb ergebnislos. Nicht erst seit dem fragt sich Nolan, wer die Schnüffler wohl auf ihn angesetzt hat. Ein beleidigter Leser? Eine rachsüchtige Ex-Freundin? Einige Kommentatoren vermuten gar, Nolans Chef könnte der Drahtzieher sein. Zumindest den Detektiven dürfte der Spaß längst vergangen sein: Einige böse Nolan-Sympathisanten kündigten bereits an, die E-Mail-Adressen der beiden bei Spam-Diensten anzumelden. Man muss sich nur zu wehren wissen …
Archiv für den Monat: September 2008
Wenn es einen Musikdienst gäbe, der alles hat und alles kann, wäre das eine feine Sache. Verfügbar auf dem Computer, dem Handy oder dem Unterwegsplayer, mit unerschöpflichem Zugang zu allen gewünschten Titeln und unbegrenzer Nutzung bei einer fairen Monatspauschale, das wär’s. Wer bräuchte da noch illegales Filesharing? Eben!
Der britische Geheimdienst Secret Intelligence Service (SIS), besser bekannt als “MI6″, will den Agenten-Nachwuchs über Facebook ködern. Dort forsten “M” und Moneypenny nicht etwa mit speziellen Software-Tools nach Kandidaten, die Frauen um den Finger wickeln können, gut Karten spielen und Martini geschüttelt (nicht gerührt) trinken. Der MI6 lässt sich lieber finden und schaltet ganz bodenständig Stellenanzeigen in dem Kontaktnetzwerk. Wer weiß, vielleicht ist der nächste Bond einer Ihrer besten Freunde …
Keine Woche vergeht, ohne dass ein neuer Musikdienst startet. Kürzlich haben wir vorgestellt, eine Jukebox für YouTube-Videos. In dieser Woche ist BlueTunes dran, ein Dienst der nebenbei erklärt, wie man das Prinzip Cloud Computing sinnvoll nutzen kann: Der User legt seine Musiksammlung in einem Online-Speicher ab und kann deswegen von überall darauf zugreifen: unterwegs, im Büro, im Cafe oder auch zu Hause. Der Player hat keinen so guten Klang wie iTunes oder WinAmp, aber er funktioniert größtenteils. Zum Hochladen der Songs wird Java eingesetzt, was den Upload laut den Machern auf einen Bruchteil der sonst üblichen Zeit verkürzen soll. Das ist Quatsch, denn natürlich hängt die Upload-Geschwindigkeit vom verfügbaren Internetzugang ab. Nur wenn schon ein anderer BlueTunes-Benutzer denselben Song hochgeladen hat, wird er aus der Community zur Verfügung gestellt und nicht neu hochgeladen. Ob das rechtlich so koscher ist, sollen die Plattenlabels entscheiden. ;) Gut möglich, dass die BlueTunes-Macher damit ihr Geschäftsmodell rechtfertigen wollen. Denn das Hochladen ganzer Musikbibliotheken, die nicht Mainstream sind, dürfte auch mit BlueTunes – je nach Umfang – etliche Stunden bis Tage dauern. Wer sich das einmal angetan hat, verfügt dann über einen durchaus praktischen Musikservice. So richtig einschlagen wird die Idee aber sicher erst, wenn es noch deutlich schnellere Internetzugänge gibt.
Online-Auktionsbieter haben Angst vor Niederlagen und vor einem Verlust des Ansehens. Dieses sehr menschliche Verhalten ist der Grund dafür, warum sie oft mehr zahlen als das Objekt eigentlich wert ist, fanden US-Forscher heraus. Damit dürfte die Geschäftsstrategie der Auktionsplattform eBay erklärt sein.
Metallica und MP3, das passt irgendwie nicht zusammen. Die Rockband war eine der ersten, die im Jahr 2000 gerichtlich gegen die Tauschbörse Napster vorging. Diesmal gibt es einen neuen Aufreger: Fans beklagen die schlechte Tonqualität des neuen Albums “Death Magnetic”. Das ist offenbar dem “Loudness War” geschuldet: Neue CDs werden immer häufiger so aufgenommen, dass sie einfach nur laut sind und auch auf MP3-Playern in komprimierter Form noch gut klingen. Laut-Leise-Differenzen verschwinden dabei. Brisant: Die Version des Albums für das Videospiel “Guitar Hero III” klingt deutlich besser, behauptet ein Tontechniker.
Wenn User ihr eigenes Wörterbuch machen, indem sie Begriffe per Video erklären – dann gelingt das erstaunlich gut. Die BeBo-Gründer Edward Baker und Michael Birch haben Wordia ins Leben gerufen und zum Beispiel den Rapper Doc Brown dazu bewogen, das Wort “Fermate” zu erklären, die Verlängerung eines Tons. Aber sehen Sie einfach selbst!
SonyEricsson gleicht gegen Nokia aus und hat in Kooperation mit dem britischen Unternehmen Omnifone eine Musikflatrate für Walkman-Handys vorgestellt. Neugeräte sollen zum Teil schon mit 1.000 Songs aus dem Dienst “PlayNow Plus” vorinstalliert ausgeliefert werden. Insgesamt stellt das Konsortium fünf Millionen Titel aus dem Programm der vier größten Plattenfirmen Universal, Warner, Sony BMG und EMI zur Verfügung. Im Abo enthalten sind laut SonyEricsson 100 Songs je halbes Jahr Vertragslaufzeit. Nach der Vertragslaufzeit endet allerdings auch die Nutzungserlaubnis für die meisten Songs. Der Dienst soll im vierten Quartal in Schweden starten, in weiteren Ländern – Deutschland ist noch nicht bestätigt – erst Anfang 2009. Das Angebot klingt etwas kundenfreundlicher als Nokias ““. Langsam aber sicher öffnet sich die Musikindustrie neuen Ideen. Endlich!
Manchmal überzeugt die Idee mehr als die Umsetzung: Mit PlisTube kann man seine eigene Playlist aus YouTube-Videos zusammenstellen. Die gute Nachricht: Es funktioniert. Man wählt zum Start den Namen einer Band, ich sag einfach mal: Bro’sis. PlisTube sucht dann einige Bro’sis-Songs in der rechten Seitenspalte zusammen und spielt sofort einen zufällig gewählten Track ab. Unterhalb des Videofensters erscheint ein Suchfeld, in dem man nach weiteren Bands oder Titeln suchen kann, ohne die Seite neu zu laden, also auch ohne die Musik zu unterbrechen. Die schlechte Nachricht: Die Bedienung ist holprig. Neue Tracks lassen sich halbwegs leicht mit einem Klick in die Playlist einbinden, die man dann aber neu laden muss. Will man die Reihenfolge ändern, erscheint die Liste in einem neuen Fenster. Es gibt einen kleinen Button, über den man einen Track vorspringen kann, aber keine Zurück-Taste. Kurz: Alles ist möglich, nur noch nicht all zu benutzerfreundlich. Trotzdem: Kudos für diese Idee! Ist uns ein Rätsel, warum YouTube da nicht selbst drauf gekommen ist …
In “Sling” spielen Sie das Gummiball-ähnliche Schleimwesen Sling, das dazu verdonnert wurde die Welt zu retten. Ihre Aufgabe ist es, ein wichtiges Element zurückzuerobern, das Außerirdische stehlen, während Sie sich das ausführliche Tutorial anschauen. Hierzu schleudern Sie Sling physikalisch korrekt durch den Raum, um alle wichtigten Punkte namens “Grabs” zu berühren, die Sie ins nächste Level bringen. Doch wer die Welt retten will, muss natürlich noch mehr drauf haben! Unterwegs in den 50 Levels müssen Sie Schalter betätigen, Monstern ausweichen, Sling von Wänden und Boden abprellen und auf die Sekunde genau loslassen. Das Spiel bietet drei Schwierigkeitsstufen, eine Highscore und die Möglichkeit den Spielstand zu speichern. Für weiteren Spielspaß steht der Nachfolger Slingfire mit 50 weiteren Levels schon bereit. “Sling” fordert Geschicklichkeit und ist für alle einen Blick wert, die nach einer lustigen Abwechslung suchen.
freshzweinull-Wertung:
Grafik: 4/5
Sound: 4/5
Spielspaß: 5/5
Gesamturteil: 4/5
miniclip.com (Sling), miniclip.com (Slingfire)