Gekürzte Feeds im Volltext lesen mit dem WizardRSS

Erst vor ein paar Monaten kochte die Diskussion mal wieder hoch, als das Basic Thinking Blog anfing, seinen Newsfeed zu kürzen. Wer mehr als den ersten Absatz lesen will, muss klicken. Das machen ausgesprochen viele Zeitungen und Blogs so, es ist aber auch ein Ärgernis, das sich leicht umgehen lässt.

Um es kurz zu machen: Ich halte ganz und gar nichts von gekürzten Feeds und bin überzeugt davon, dass sie einem Blog langfristig mehr schaden als nutzen. Wer Werbung posten will, kann zum Beispiel Google Adsense ohne weiteres auch in seinen Feed integrieren. Für die Leser sind gekürzte Feeds jedoch ein Ärgernis. Im Reader hat man nämlich eine Umgebung, in der sich viele Texte erheblich besser lesen lassen als im Original-Design der Webseite. Traurig, aber ist so. Wer schonmal Reeder auf einem Mac oder dem iPad benutzt hat, weiß was ich meine.

An Schärfe gewinnt das Problem auf mobilen Geräten, also Tablets und Smartphones. Tools wie Reeder oder dessen WebOS-Pendant Feeder für den Palm Pre bereiten einen RSS-Feed wunderbar lesbar auf. Wenn ich unterwegs bin und eine geringe Bandbreite habe, ist es oftmals sehr ärgerlich, die eigentliche Webseite im Handy-Browser aufzurufen, um den Artikel dann dort zu lesen – oft nach langer Wartezeit, weil zusätzlich zum reinen Text noch Berge von (Werbe-)Grafiken die UMTS-Funkzelle verstopfen.

Mittlerweile lese ich ausgesprochen oft meine News mit einem der beiden genannten Programme und eventuell werde ich das in Zukunft auf einem Kindle tun – habe jedenfalls vor, das zu testen. Spätestens dann brauche ich den Text passend fürs Endgerät aufbereitet. Zum Glück muss man Blogger nicht erst überreden, ihr Blog auf Fullfeed umzuschalten. Man benutzt einfach WizardRSS. Der Dienst ist extrem simpel in der Nutzung: Die URL des Feeds eingeben und die URL vom Ergebnis im eigenen Feedreader abonnieren. Der Text wird aus der Webseite extrahiert, was in den meisten Fällen erstaunlich gut klappt. Es zeigt sich einmal mehr dass alle Versuche, die Verbreitung von Informationen im Netz kontrollieren zu wollen, an der Findigkeit der Anwender scheitern.