Gerade veröffentlichte Nielsen wieder Twitter-Zahlen: Der Microblogging-Dienst sei zwischen Februar 2008 und Februar 2009 in den USA um 1.382 Prozent gewachsen und gehöre damit zu den fünf am schnellsten wachsenden Web-2.0-Plattformen. Trotz des rasanten Wachstums kehrten allerdings 60 Prozent der Nutzer im Folgemonat nicht wieder zurück. Laut comScore verdoppelte sich dennoch die Besucherzahl in den USA beinah von neun Millionen im März auf rund 17 Millionen im April.

In Deutschland hatten die Web-Evangelisten zuletzt , dass gerade einmal 0,1 Prozent der deutschen Internetnutzer Twitter verwenden. Die Studie „zwei.null trends“ von deutschestartups.de und INNOFACT untersuchte nun im März erneut die deutsche Twitter-Nutzung und lieferte durch die Unterscheidung nach Internetnutzern und -Professionals interessante neue Einblicke.

Twitter spaltet weiterhin Welten

Twitter hat sich laut der Studie „zwei.null trends“ bei den Web Professionals schnell zur intensiv genutzten Kommunikationsplattform entwickelt. Jeder Zweite verfasse mittlerweile aktiv mehrfach pro Woche eigene Meldungen, 64 Prozent lesen mehrfach pro Woche die Meldungen anderer Twitter-Nutzer. Die Profis erwarten demnach auch eine rosige Zukunft für den Dienst: 63 Prozent glauben, dass Twitter an Bedeutung gewinnen wird, 43 Prozent, dass der Dienst die Art und Weise wie Menschen miteinander kommunizieren nachhaltig verändert. 56 Prozent sind gar der Ansicht, dass künftig fast jedes größere Unternehmen einen Twitter-Account unterhalten wird.

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Kenn ich nicht, brauch ich nicht

Beim Blick auf die größere Gemeinschaft der Internetnutzer ergibt sich jedoch nach wie vor ein anderes Bild: 41 Prozent sagen „Microblogging/Statusmeldungen interessieren mich nicht“, 22 Prozent kennen das gar nicht. Von den 15 Prozent, die das Thema kennen, haben interessanterweise 32 Prozent noch nichts von Twitter gehört. Gerade einmal vier Prozent schreiben aktiv Statusmeldungen in irgendeiner Form.

„Twitter ist ein vorübergehender Hype“ sagen 51 Prozent aller Befragten, wobei diese Meinung (66 Prozent der Nennungen) vor allem von den Nichtnutzern von Twitter vertreten wird. Ein Viertel aller Befragten (30 Prozent der Nichtnutzer) sieht in Twitter nichts wirklich Neues und Innovatives. Die Studienautoren kommen deshalb zu dem Schluss, dass künftig zwar die Microblog-Nutzung unter den Web-Professionals wächst und auch andere Twitter zumindest zum Lesen, wenn nicht zum Schreiben. Twitter sei und werde aber definitiv nicht „the next big thing“.

Hintergrund: Web Professionals oder nicht?

Um die Web-Profis zu erreichen, erfolgte der erste Teil der Umfrage unter den Website-Besuchern von deutschestartups.de, bei der eine Selbsteinschätzung der befragten Internetnutzer zu ihrem Wissensstand eingefordert wurde. Der zweite Teil war eine „internetrepräsentativ quotierte Panelstudie im Online-Access-Panel meinungsplatz.de“. Das erklärte Marco Mulas, Senior Consultant von INNOFACT, gegenüber freshzweinull.

Die Studie drehte sich übrigens nicht nur um Twitter, sondern um Web 2.0, Tendenzen im Online-Shopping, Mobiles Internet sowie Gaming. Die Ergebnisse werden gerade finalisiert und wohl nächste Woche veröffentlicht. Wenn es da noch spannende Fakten gibt, werden wir natürlich darüber berichten.


 
 
 
 

3 Kommentare zu “Studie: Twitter definitiv nicht „the next big thing“”

  1. Guido - 31. Mai 2009 um 15:39

    Wage ich zu bezweifeln.

  2. kellerabteil - 31. Mai 2009 um 20:32

    “internetrepräsentativ quotierte Panelstudie” … nope, das klingt tatsächlich nicht sonderlich kompetent.

  3. markman - 1. Juni 2009 um 09:38

    Twitter ist einerseits etwas für frustrierte Frauen, die ihre privaten Problem sublimieren wollen und endlich eine “Plattform” haben, dieses tagtäglich kund zu tun.

    Andererseits etwas für Schlaumeier, die denken, dass Ihre Meinung gefragt wird.

    Letztendlich aber auch etwas für Selbstständige, die auf Ihre Website, Artikel, Produkte, Dienstleistungen aufmerksam machen.

    Gruß,
    M.H.