Sehr oft bekommen wir – beispielsweise in unserem Wochenendgezwitscher – mit, dass die Internetuser sich gerne nebenbei von Radio und Fernsehen berieseln lassen. Das belegt nun auch eine Studie von TNS Emnid in Kooperation mit Radiozentrale: Beim Gang ins Netz nutzen demnach rund 44 Prozent der rund 40 Millionen Surfer am liebsten parallel ein akustisches Angebot, neun Prozent nehmen zusätzlich eine Zeitung, elf Prozent eine Zeitschrift zur Hand. 22 Prozent sehen parallel zum Surfen fern, wodurch das TV immer mehr zum akustischen Begleitmedium avanciere.

Für die Studie wurden mehr als 1.000 Personen befragt. Dabei wurde auch genau geklärt, was neben dem Webausflug an Medien genutzt wird. Im Bereich Audio führte tatsächlich das traditionelle Radiogerät, gefolgt von CDs und MP3s. Erst danach wurde der Radioempfang über das Internet genannt, wobei hier Livestreams herkömmlicher Radioanbieter in der Gunst der Onliner vor den speziellen Webradio-Programmen lagen. Angebote wie Last.FM spielen laut Umfrage in punkto medialer Begleitung kaum eine Rolle.

Anzeige:

freshzweinull als Newsletter

Radio und Internet gehören fest zusammen

Allerdings setzen hauptsächlich nur die Heavy User (täglich online) auf die Nutzung nur eines Endgerätes. Insgesamt hören 58 Prozent dieser Befragtengruppe nebenbei Audio, 29 Prozent schauen TV. „Je höher der Internetkonsum, desto eher wollen die Surfer medial aus einem Medium versorgt werden“, erläutern die Studienautoren. Das verwundert nicht, eher der Studientitel „Surfer wollen was auf die Ohren“, der irgendwie schon ein Ergebnis voraussetzt. Erschwerend hinzu kommt natürlich noch, dass sich die Radiozentrale als gemeinsame Plattform öffentlich-rechtlicher und privater Radiostationen versteht. Die veröffentlichten Studienergebnisse sind „zufälligerweise“ vollkommen in ihrem Sinne.

Mobile Nutzungsmöglichkeiten (also Internet, Musik, TV per Handy & Co.) spielten anscheinend auch keine explizite Rolle bei der Befragung. Lustig finde ich hingegen den hohen Anteil der Zeitungs-/Zeitschriftenleser neben dem Internetsurfen. Ich dachte, lange Ladezeiten, in denen man lesen kann, gehören der Vergangenheit an? Anscheinend bei vielen doch nicht, oder mit Surfen ist hier wiederum Web-Radio hören oder eBay im Auge behalten etc. gemeint.


 
 
 
 

Kommentar abgeben: