WE-Gezwitscher: “Bin twittersüchtig, aber weiß nicht warum”

WE-Gezwitscher: “Bin twittersüchtig, aber weiß nicht warum”

Gut, im Grunde war uns das immer klar: Jeder Hype hat Fans und Gegner. Auch wenn Twitter sicher mehr als ein Strohfeuer ist und im Vergleich zu Second Life bessere Chancen zum Überleben hat: Unsere Leser sind bei dem Thema gespalten, wie unser viertes Wochenendgezwitscher zeigt.

Im Unternehmen von Hans Hirse zumindest (Name vermutlich geändert), sollte man sich hüten, Twitter zu verwenden: “Nur arbeitsscheues Gesindel kann diese Dienste überhaupt nutzen. Wenn jemand in meinem Betrieb diese Dienste nutzt oder darüber Interna verbreitet, der kann sofort gehen und braucht nicht wieder zu kommen.”

“Direkt von der Kloschüssel texten”

In den Reigen stimmt ein weiterer Leser einsatzlos mit ein. Er nennt sich “Volles Schwein” und benimmt sich in gewisser Weise auch so: “Schon die meisten Blogs sind längst nicht so lesenswert wie deren Autoren selber zu glauben scheinen, und mit Twitter kann man jetzt also direkt von der Kloschüssel texten, darauf hat die Welt gewartet.”

Diplomatischer sieht es Simon Zeimke: Er kam aus Neugierde und blieb, um sich mit Freunden Nachrichten hin- und herzuschreiben. Er mag Nachrichtenmagazine, die über Twitter noch etwas schneller informieren als über RSS. “Und ja, ich bekenne mich dazu: Ich nutze twitter intensiv zum prokrastinieren. Es ist einfach herrlich sich damit abzulenken!”

“Warum weiß ich selber nicht”

Zwiegespalten wie Jeckyll & Hyde und viele andere Twitterer dürfte f2.0-Leser Lukas sein, der zugibt, den Sinn von Twitter nicht verstanden zu haben: “Bis heute nicht. Und kann ihn auch niemandem erklären, der mich fragt, was Twitter ist und warum man sowas macht. Trotzdem twittere ich mehrmals täglich, bin sogar fast schon Twitter-süchtig. Nur das mit dem “warum”, das kann ich mir nicht mal selbst beantworten.”

TomInMuc hat auf Twitter seinen geschlossenen Kreis mit Freunden und ist damit sehr zufrieden, auch wenn er manche Entwicklung skeptisch beäugt: “Es ist angenehm zu wissen, was der andere gerade treibt und was ihm so für Gedanken durch den Kopf schießen. Das sind kleine Statements. Mehr nicht. Eine Spielerei.”

“Würd mich freuen, wenn der ganze Dreck crashed”

Überraschend verhalten äußerten sich ausgerechnet unsere Leser auf Twitter über Twitter: “Twitter bietet sich zur Veröffentlichung kleinerer News und Artikel durch Einbindung ins Blog an und stillt die Neugierde”, meint jweck. Sympatexter liebt die Vernetzung: “Weils Spaß macht, Leute zusammenbringt und immer jemand die Antwort auf eine bei Twitter gestellte Frage hat.”

Für einen richtigen Twitter-Fan ist auch bl1zz‘ Enthusiasmus noch zu verhalten, aber er schreibt dem Microblog-Tool immerhin eine zwischenmenschliche Verbesserung gut: “Man (kann) sehr schnell sehen, was die Freunde, die einem wichtig sind und denen man auf Twitter folgt, in der letzten Zeit so angestellt haben, da es die Leute zwingt sich kurz zu fassen und auf den Punkt zu kommen.” Das ist im sonstigen Leben ja leider nicht immer so.

Wir teilen Hans Hirses Meinung wahrlich nicht ganz, aber mögen seine Art, die Dinge klar auf den Punkt zu bringen. Deswegen gebührt ihm heute das Schlusswort: “Ich würde mich sehr freuen, wenn der ganze Dreck crashed oder einfach nicht mehr so ein Hype darum gemacht wird, sondern sich die Internet-Apostel mal wieder den wirklich wichtigen Dingen widmen würden.”

Tja, was ist im Internet schon wirklich wichtig …

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2 Kommentare zu diesem Beitrag

  1. hathead Says:

    Ich tendiere dazu, dass Hans Hirse eine organisierte Verschwörung gegen Twitter ist. Der gleiche Post von ihm findet sich nämlich auch in zahlreichen anderen Blogs…

    Ich mag Twitter. Es erzeugt sehr hilfreiche Netzwerkeffekte wo vorher keine waren. Das sieht man auch an der Entwicklung eurer Seite. Ein kleines Experiment von mir hat den Twitter effekt ebenfalls bestätigt. Die Einbindung eines “Follow Me on Twitter”-Buttons führt nicht nur zu mehr followern, sondern auch zu mehr lesern.

  2. Redaktion Says:

    Stimmt tatsächlich. Hat er zum Beispiel auch mehr oder weniger mit dem gleichen Text hier geschrieben:

    http://netzwertig.com/2009/02/14/samstag-app-fieber-21tweets-tweetshirt-gutscheine/comment-page-1/#comment-38637

    Na ja, wie geschrieben: Seine Meinung teilen wir ja nicht, aber sie klang witzig.
    Danke für den Hinweis!

1 Trackbacks zu diesem Beitrag

  1. netzXnull - Ausgabe 004 : Georg Schneider Says:

    [...] Wochenend-Gezwitscher: “Bin twittersüchtig, aber weiß nicht warum” Gut, im Grunde war uns das immer klar: Jeder Hype hat Fans und Gegner. Auch wenn Twitter sicher mehr als ein Strohfeuer ist und im Vergleich zu Second Life bessere Chancen zum Überleben hat: Unsere Leser sind bei dem Thema gespalten, wie unser viertes Wochenendgezwitscher zeigt… Einfach anhören oder als Podcast per RSS bzw. in iTunes abonnieren. [...]

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