04. Dezember 2008 - Jürgen Vielmeier
Bloghausen hat endlich einen neuen Skandal: In der Redaktion des “Handelsblatt” dürfte es heute Vormittag kräftig geknirscht haben: Redakteur Sönke Iwersen war seinen Kollegen und Blogger Thomas Knüwer in einem Kommentar unter dessen Blogbeitrag scharf persönlich angegangen. Knüwer hat in seinem Beitrag zum wiederholten Male gefordert, dass viele Journalisten Web-2.0-affiner werden und Tools wie Twitter und Facebook als Recherchegrundzeug nutzen müssten. Iwersen ist daraufhin offenbar der Kragen geplatzt. Er warf Knüwer Selbstbeweihräucherung vor und dass er trotz seiner Vernetztheit wenig Zählbares zustande gebracht habe. Schärfster Satz: “Wenn es tatsächlich so wäre, dass diese Kommunikationswege neue Infos erschließen – warum kommen die Scoops im Handelsblatt dann nicht von Dir, sondern immer von anderen Kollegen?”
Zu allem Überfluss schoss der webaffine Knüwer sich dann das Eigentor, Iwersens Kommentar vorübergehend zu löschen. Für zahlreiche Blogs (ja, auch fürs uns) ein gefundenes Fressen und der Beginn einer neuen Debatte: Ist Online-Journalismus nur eine Resteverwertung der Printmedien oder die Zukunft des Journalismus’? Wir werden es tunlichst vermeiden, uns dabei zu weit aus irgend einem Fenster zu lehnen…
handelsblatt.com (Knüwers Beitrag & Diskussion mit Iwersens Angriff, gutes Scrollrad nötig), stefan-niggemeier.de (Zusammenfassung incl. Iwersens Angriff)