Google Earth ist eine der wichtigsten Erfindungen der letzten Jahre – und es ist zu einem der vielseitigsten Medien im Web geworden. Nicht nur wegen der Möglichkeit, einfach einmal zu schauen, wie es in Amerika, Brasilien oder auch Guinea-Bissau von oben aussieht. Richtig spannend wird Google Earth nämlich erst durch die Kombination mit anderen Diensten, zum Beispiel

  • Panoramio/ Street View: Bilder der Umgebung ansehen und damit auf virtuelle Weltreise gehen
  • Wikipedia: Hintergrundinfos zu dem Ort sammeln, den man gerade anschaut
  • Wetterdienste: eben gucken, wie das Wetter drüben in Florida ist und nachforschen, ob schon der nächste Hurrikan im Anmarsch ist …
  • … oder ob der Vesuv mal wieder Feuer spuckt (Erdbeben/ Vulkane)
  • anhand von YouTube-Videos sehen, was Alltagskünstler vor Ort treiben
  • sich informieren, welche Orte Greenpeace für schützenswert erklärt, und ob man sich gerade auf einem Unesco-Welterbe umschaut
  • und und und

Relativ neu und bisher leider erst von wenigen Verlagen genutzt, ist die Funktion, Orte mit Zeitungsberichten, Audio- oder Videobeiträgen zu versehen. Dabei würde uns schon interessieren, was es Neues gibt, drunten in Buenos Aires City – oder auch in Berlin-Pankow. Je genauer Geodaten und Berichte verknüpft werden, desto umfassender würde das Bild. Und wir könnten uns endlich darüber informieren, wo denn genau die Ecke Rosenstraße-Mozartplatz ist, an dem die Polizei einen Raser gestoppt hat.

Das wohl größte Problem, das dabei entstünde, wäre der Wust an ungeordneten Daten. Stoppt die Polizei nämlich an jedem Wochenende einen Raser an der Ecke, wäre es schnell vorbei mit der Übersicht. Angesichts der oben erwähnten, bereits implementierten Dienste, wäre der Schritt nicht komplex, Google Earth mit einer übergeordneten Archivsuche zu verbinden. Magazine und Zeitschriften wie die New York Times, das Time Magazine und National Geographic und auch Spiegel sowie Focus öffnen zunehmend ihre Online-Archive. Google bietet ja selbst mit den News Archives eine entsprechende Suche an. Die Herausforderung wäre also, die Übersicht dabei zu behalten.

Unsere heutige Idee ist deswegen weder besonders revolutionär, noch allzu schwer umsetzbar: Man müsste Google Earth mit einer weiteren Dimension ausstatten, etwa einer Z-Achse für eine Zeitleiste. Zoomt man dann nah an einen Ort heran und hat die Funktion “Zeitungsarchiv” aktiviert, öffnet sich eine Zeitachse. So dass man zum Beispiel auf London zoomen und in der “Times” Originalbeiträge über Jack the Ripper nachlesen kann – aus dem Jahr 1888. Bei größeren Städten könnte diese Zeitachse eine Suchfunktion haben, zum einfacheren Auffinden von Nachrichten. Es wäre nur eine kleine Erweiterung, aber mit hohem Potenzial für Google Earth und Verlage – im Zuge einer Mehrfachverwertung. Natürlich wäre es dann nur noch eine Frage der Zeit bis Google die erste Werbung auf Google Earth schaltet …

jv


 
 
 
 

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